Eisbaden gilt längst nicht mehr nur als skandinavischer Brauch oder als Wintermutprobe und gehört für viele mittlerweile zum Alltag. Dadurch fühlen wir uns oft besser und spüren viele positiven Effekte der Kälte auf Körper und Geist. Doch was tun, wenn die Temperaturen steigen?
In diesem Jahr 2025 bekamen wir relativ lange noch die Chance bei einstelligen Temperaturen im Freien zu baden. Aber wenn die Seen sich aufwärmen und sich in Badeseen verwandeln? Die gute Nachricht: Auch im Sommer musst du nicht auf dein Eisbad verzichten. In diesem Artikel geben wir dir handfeste Tipps, wo und wie du auch in der heißen Jahreszeit dran bleiben kannst. Let’s go!

Indoor-Kältekammern und Cryo-Studios
Eine der besten Möglichkeiten, im Sommer “Eisbaden” zu simulieren, ist die Nutzung von Kältekammern. Diese Einrichtungen bieten Temperaturen von -85 bis -110 Grad Celsius – kontrolliert, sicher und ohne Nasswerden.
Vorteile:
- Sehr kontrollierte Umgebung
- Kurze Anwendungen (2–3 Minuten)
- Kombination mit Physiotherapie oder Sport möglich
Eistonnen für Zuhause – Der Trend im Garten
Ein wachsender Trend ist das Eisbaden in sogenannten „Ice Baths“ oder Eistonnen, die sich für Terrasse oder Balkon eignen. Diese bekommst du mittlerweile von vielen Anbietern – manche mit integriertem Kühlsystem, andere für Eiswürfel oder kaltes Leitungswasser. Wir haben in diesem Beitrag ein paar Eisbadetonnen für Zuhause getestet – hier kannst du mehr lesen.

Beliebte Modelle unserer Community:
- Der Cold Pod (bei Amazon erhältlich)
- Passion Spas Breeze Eisbad Kühlsystem Deluxe (bei unserem zuverlässigen Partner eisbaden.de erhältlich)
- Eine herkömmliche Gartentonne (bei Amazon erhältlich)
Profi-Tipp:
Stelle deine Tonne in den Schatten und füge täglich neue Eiswürfel oder Kühlpacks hinzu. Besonders nachts sinken die Wassertemperaturen, was du gut ausnutzen kannst.
Kalte Bergseen und Gletschergewässer – Die Natur hilft nach
Wenn du dich nach echtem Eisbaden sehnst, sind hochgelegene Gewässer in den Alpen, den Pyrenäen oder sogar im Schwarzwald eine großartige Alternative. Dort bleibt das Wasser auch im Hochsommer oft unter 12 Grad.

Empfohlene Spots aus unserer Community:
Sylvensteinspeicher (Walchensee)
Der Sylvensteinspeicher liegt eingebettet in einer beeindruckenden Berglandschaft und bietet auch im Winter eine ruhige, fast mystische Atmosphäre. Aufgrund seiner klaren Wasserqualität und der gut erreichbaren Uferbereiche ist er ein beliebter Spot für Eisbaden. Zudem sorgt die relative Abgeschiedenheit für wenig Störung – ideal für ein schönes Naturerlebnis im kalten Wasser.
Bad Füssing
Obwohl Bad Füssing selbst eher für seine Thermalquellen bekannt ist, bieten die umliegenden Naturgewässer sowie Abkühlbecken in Kurparks eine gute Möglichkeit für kontrolliertes Eisbaden. Die Kombination aus kaltem Wasser und anschließendem Thermalbad ist ideal für Kreislauf und Wohlbefinden. Wer gerne die Vorteile des Eisbadens mit Wellness verbindet, ist hier genau richtig.
Spitzingsee
Der Spitzingsee liegt hoch in den Bayerischen Alpen auf über 1.000 Metern Höhe. In den Wintermonaten friert er oft zu, bietet aber an vielen Stellen Zugang zum Wasser für geübte Eisbader:innen. Die traumhafte Bergkulisse, die klare Luft und die eisige Stille machen das Eisbaden hier zu einem echten Naturerlebnis – besonders beliebt bei Outdoor-Enthusiasten und Sportler:innen.
Staffelsee
Der Staffelsee in der Nähe von Murnau ist dank seiner flachen Uferbereiche gut zugänglich – auch im Winter. Durch die relativ geringe Tiefe friert er schnell zu, was sicheres Eisbaden an freigehaltenen Stellen ermöglicht. Die landschaftliche Idylle rund um den See, insbesondere in Kombination mit der Nähe zur Künstlerstadt Murnau, macht ihn zu einem kulturell wie auch sportlich reizvollen Ziel für Winterbaden.
Tipps für urbane Eisbader: So geht’s in der Stadt
Wer in einer Großstadt wie München, Hamburg oder Berlin lebt kennt die Herausforderung nur zu gut: Im Winter bieten viele Parkgewässer ideale Bedingungen fürs Eisbaden. Doch sobald der Sommer kommt, verwandeln sich Flüsse und Bäche in volle und beliebte Badeorte. Das heißt mit steigenden Temperaturen sinkt die Chance auf wirklich kaltes Wasser (und Ruhe). Je nach Region kann es im Sommer schwierig sein, einen Ort fürs “echte Eisbaden” zu finden.
Wir haben ein paar Tipps für dich zusammengestellt, wie du trotzdem am Ball bleibst.
Badewanne und Eiswürfel: Eine unschlagbare Kombination
Ein ganz naheliegender Tip für Zuhause mit Badewanne ist natürlich Baden mit Eiswürfeln. Fülle deine Badewanne einfach mit kaltem Wasser, gib Eiswürfel hinzu, steig langsam hinein und bleibe für 2–5 Minuten ruhig sitzen, während du tief und gleichmäßig atmest. Fertig!
- Fülle deine Badewanne zur Hälfte mit kaltem Wasser
- Füge 5–10 kg Eiswürfel hinzu (in großen Mengen an den Tankstellen erhältlich)
- Du erreichst dadurch eine Wassertemperatur von ca. 9-10 Grad Celcius

Kalte Duschen mit Timer
- Starte mit warmem Wasser und stelle es langsam auf “kalt”
- Steigere die Dauer der kalten Dusche langsam über 4 Wochen
- Hier gibt es von Munich Hotsprings eine Anleitung zum Download – “Der 4 Wochen Plan”.
Eisbaden im Fitnessstudio: Noch nicht überall möglich
Wer Mitglied in einem Fitnesstudio kann häufig von Saunabädern und Möglichkeiten zum Kaltduschen gut profitieren. Einige Studios bieten sogar Eisbadebecken zum Tauchen an. Allerdings sind es in Deutschland (noch) nicht besonders viele.
Diese moderne Fitnessstudios bieten die sogenannten Ice Bath-Areas an:
- Bodystreet
- John Reed Club
- Am besten in deinem Club einfach nachfragen

Eisbaden im Sommer: Dranbleiben zahlt sich aus!
Kältebäder bieten zahlreiche Vorteile für unseren Organismus. Um jedoch davon wirklich zu profitieren, ist Beständigkeit gefragt. Nur wer regelmäßig und über längere Zeit eisbadet, kann die positiven Effekte voll ausschöpfen.
Im Sommer stehen wir als Eisbader meist vor einer großen Herausforderung: Es fehlt an Möglichkeiten für kalte Dips. Das kann natürlich den Wiedereinstieg im Herbst sehr erschweren – oft fühlt es sich dann wieder an wie das allererste Mal. Die Hemmschwelle steigt und vor allem Anfängern fällt es oft sehr schwer wieder Anschluss an die Routine zu finden.
Damit das nicht passiert, bleibe auch im Sommer dran: Kalte Duschen, Saunakaltbecken oder ein Ausflug zu kühlen Bergseen können helfen, die Routine aufrechtzuerhalten. Wer den Platz hat, könnte auch über die Anschaffung eines Tauchbeckens nachdenken – so bleibt das Wasser das ganze Jahr über kalt und verfügbar.
Denn wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg – auch im Sommer 🙂
Munich Hot Springs Bonus-Tipp:
Besorge dir einen Wasserthermometer. So weißt du genau, wo deine Komfortzone aufhört – und deine Kältereise beginnt.
